Krisenkommunikation in Betrugsverfahren

Der Prozess gegen den ehemaligen ASB-Geschäftsführer Mohamed A. dessen Stellvertreter Thomas F. Und dessen Ehefrau hat begonnen. Den drei wird vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hildesheim in unterschiedlicher Abstufung vorgeworfen, Leistungen, die der ASB im Rahmen der Flüchtlingshilfe erbracht hat, selber abgerechnet und auf ein Schwarzkonto überwiesen zu haben.

Es geht in diesem Verfahren um insgesamt 8,1 Millionen Euro. Um weitere Vorwürfe, in dem die beiden mit weiteren Angeklagten Scheinrechnungen ausgestellt und somit nicht den ASB sondern das Land betrogen haben sollen, geht es in diesem Verfahren nicht. Da wird gesondert ermittelt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft betrieben die ASB Soziale Dienste seit 2015 Asylbewerber-Unterkünfte im Auftrag des niedersächsischen Innenministeriums und der Landesaufnahmebehörde. Insgesamt 8,1 Millionen Euro soll das Land Niedersachsen von 2017 an auf ein Konto gezahlt haben, das laut Anklage nur scheinbar für die GmbH errichtet worden war. Stattdessen sollen die ASB-Führungskräfte das Geld in die eigene Tasche gesteckt haben. Das Privatkonto der Ehefrau sei in fünf Fällen für die Begleichung von ASB-Rechnungen angegeben worden. Ihr wird Beihilfe vorgeworfen.

Im vollbesetzten Saal des Gerichts wurde etwas klarer, wie das Ganze abgelaufen sein könnte: A. soll am 22. August 2016 mit einer vergleichsweisen kleinen Summe von ca 70 000 Euro eine Art Testballon gestartet haben – nachdem die Überweisung reibungslos verlief, berechnete er der Landesaufnahmebehörde nur wenige Wochen später 1,2 Millionen Euro – auch das Geld wurde auf sein Schwarzgeldkonto überwiesen. Später soll er mit F. gemeinsame Sache gemacht haben – und die beiden mit dem Schwarzgeld über eine Gmbh sogar ein Krankentransport-Unternehmen gekauft haben.

hannover.contex 4.0 ist vom Tag der Verhaftung der Verdächtigen und der Durchsuchung der ASB Geschäftsstelle in das Verfahren involviert und hat die Krisenkommunikation für den ASB Hannover übernommen – was auch deshalb wichtig war, weil in den ersten Veröffentlichungen teilweise falsch berichtet worden ist, dass auch gegen den ASB ermittelt werden würde. Es wurde sofort offensiv und transparent gegengesteuert.